Praktische Silberlegierungen
Masse, Farben, Dichte, Atomprozent – Formeln und Übersichtstabelle
- Gold
- Dichtebestimmung
- Silber
Dichte, Wichte und Atomprozent
Die physikalische Größe der Dichte (Zeichen: ρ) bezieht sich auf Masse (M) und Volumen (V) und ist somit stoffspezifisch konstant. In früherem Sprachgebrauch wurde sie als spezifisches Gewicht bezeichnet. Heute bezeichnet man dies mit Wichte (γ). In Abgrenzung zur Dichte bezieht sich die Wichte auf die Gewichtskraft, ist also abhängig von der Gravitation, die infolge der Erdbeschleunigung (≈ 9.81 m/s3) von Ort zu Ort als auch von Tiefen und Höhen unterschiedlich ist.
Auf Dichte und Wichte wirken gleichermaßen Umgebungsdruck und Temperatur. Die Werte werden deshalb unter Standardbedingungen angegeben.
Die Dichte von Feinsilber beträgt 10.49 g/m3 bei 20 °C.
Atomprozent bezeichnet in Hundertsteln den Stoffmengenanteil (χ) eines Elements in einem Stoffgemisch (Molenbruch). Streng genommen dürfte man eine Legierung unter 50 Atomprozent Silber also gar nicht als Silberlegierung bezeichnen.
Die Korrosionsbeständigkeit von Silber leidet in Anwesenheit von Schwefelwasserstoff, der bereits in Spuren in der Luft vorkommt. Zugaben von 10 bis 20 % Masse an Palladium kann die Korrosionsbeständigkeit von Silber auch in Anwesenheit von Schwefelwasserstoff deutlich erhöhen. In der Zahnheilkunde wird Silber mit Palladium ab 500 ‰ legiert.
Praktische Silberlegierungen
Masse in ‰ | Farbe | Dichte | At.% Ag | ||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
Ag | Cu | Zn | Cd | ||||
Feinsilber = ≥ 999 ‰ Ag 1 | silberweiß | 10.49 | 100 | ||||
986 | 14 | silberweiß | 10.44 | 97.65 | |||
975 | 25 | silberweiß | 10.42 | 95.83 | |||
950 2 | 50 | silberweiß | 10.4 | 91.8 | |||
935 | 65 | silberweiß | 10.37 | 89.4 | |||
925 3 | 75 | weiß | 10.35 | 87.9 | |||
900 4 | 100 | weiß | 10.3 | 84.13 | |||
835 | 55 | 110 | weiß | 10.2 | 80.76 | ||
835 | 165 | weiß | 10.2 | 74.88 | |||
833 5 | 167 | weiß | 10.2 | 74.61 | |||
812.5 6 | 187.5 | fast weiß | 10.17 | 71.8 | |||
800 | 50 | 150 | fast weiß | 10.14 | 77.76 | ||
800 7 | 200 | fast weiß | 10.1 | 70.2 | |||
750 8 | 200 | 50 | fast weiß | 10.06 | 63.99 | ||
720 | 280 | weißgelb | 9.98 | 60.24 | |||
Im engeren Sinne Kupfer-Silber-Legierung: | |||||||
625 9 | 375 | weißgelb | 9.83 | 49.54 | |||
500 10 | 500 | weißgelb | 9.71 | 37.07 |
- ‰ = Tausendstel
- Ag = Silber
- Cu = Kupfer
- Zn = Zink
- Cd = Kadmium
- At.% = Atomprozent
Formel zur Feinheitsbestimmung?
J.R. Wagner (1858, S. 218) beschreibt eine Formel, mit der aus der hydrostatisch ermittelten Dichte die Silberfeinheit einer Legierung von Silber mit Kupfer errechnet werden könnte:
Man subtrahiert von dem gefundenen spezifischen Gewichte [Dichte] der Legirung die Zahl 8,814, hängt dem Reste zwei Nullen an und dividiert diese Zahl, die jetzt als ganze gilt, durch 579. Der Quotient gibt den Feingehalt in Gränen an. Es sei z.B. das spec. Gewicht einer Legirung = 10,076, so ist der Feingehalt derselben = 216 Grän oder 12 Loth, denn 10,076 - 8,814 = 1,251 und 125100 : 579 = 216.Grän können mit dem Silberrechner in Promille konvertiert werden.
Die von Wagner zitierte Formel liefert indes nur Annäherungswerte, und um sie dann noch zielführend anzuwenden, muss die Dichte auf drei Nachkommastellen genau angegeben werden.
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