Josef Eschbach:

Nicht allein wider den Strom

Zwölf besondere Jahre im Leben eines unbesonderen Menschen

Autobiografisches Manuskript von Josef Eschbach

Transkribiert, annotiert und herausgegeben von Haro von Laufenberg, 2018

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7. Gelobt sei, was hart macht

p.74 Es konnte kein Zufall sein, daß man dreiundzwanzig Novizen der Gesellschaft Jesu, die aus dem Rheinland und aus Westfalen stammten, systematisch auf Lager in Sachsen verteilte, wo man doch in der Regel RAD-Baracken in der Nähe des Heimatortes wählte. Mir wurde als einzigem ein Lager im Südosten der Stadt Leipzig zugewiesen, die übrigen verstreute man weit über das ganze Land in vorwiegend ländlichen Gebieten.

"Man merkt die Absicht, und man wird verstimmt", zitierte Erich Mattelé Goethes Tasso. Erichs Gleichmut war durch nichts zu erschüttern. "Nachtigall, ick hör dir trapsen!"

"Da hat einer dran gedreht", spottete Franz Biesenbach, "wir sollen isoliert werden."

"Sachsen eignet sich dafür vorzüglich", bemerkte ein dritter.

"Seit langem rot und atheistisch."

"Was uns nicht umbringt, macht uns nur noch härter!" bemühte Peter Knein den Lieblingsspruch von Konstantin Hierl, dem Reichsführer des RAD.

"Diese Regelung wurde mit Sicherheit mit Vorbedacht getroffen", meinte auch der Novizenmeister. "Solange wir im Bonifatiushaus weilten, konnten sie uns nichts anhaben. Nun wittern sie ihre Chance. Man will Sie beeinflussen. Entweder feindet man Sie an und zieht Ihren Beruf ins Lächerliche. Oder man bevorzugt den umgekehrten Weg und kommt mit Vernunftgründen. Auf jeden Fall möchte man Sie dem Beruf abtrünnig machen."

Wir gaben uns in den verbleibenden Tagen sicherer, als wir uns in Wirklichkeit fühlten. Zum ersten Mal zwang man uns in eine Umgebung, zu der wir unsere Zustimmung nicht erteilt hatten. Für mich persönlich kam hinzu, daß ich nicht wußte, ob man über den Zusammenstoß mit der Gestapo informiert war. Wir nutzten die Zeit zu ausgedehnten Wanderungen durch die Wälder und Niederungen des Niederrheins. Ich spürte von Tag zu Tag deutlicher, wie sehr mir die Gemeinschaft des Ordens ans Herz gewachsen war; es geschieht ja häufiger, daß wir erst zu würdigen beginnen, was wir besitzen, p.75 wenn es verlorenzugehen droht.

Die Lagerzeit fing am 27. April an. Um nicht nachts reisen zu müssen, verließ ich das Noviziat am Tag zuvor und erreichte Leipzig in der einfallenden abendlichen Dämmerung. Der Sackbahnhof und das Menschengewimmel verwirrten mich. Kurz vor sieben Uhr läutete ich im Pfarrhaus von Sankt Laurentius; Pater Floßdorf hatte es ausgekundschaftet und hingeschrieben. Zuerst war ich mir bevormundet vorgekommen, in meiner derzeitigen Stimmungslage empfand ich Dankbarkeit, daß ich den letzten Abend nicht allein zubringen mußte. Pfarrvikar Alois Eberle, etwa vierzigjährig, gehörte zu jenen seltenen Menschen, in deren Gegenwart sich sofort Fröhlichkeit einstellt. Wahrscheinlich las er mir meinen Seelenzustand ab. Munter plaudernd hakte er sich bei mir unter, als wären wir längst miteinander bekannt, und führte mich ins Speisezimmer. "Es wird gleich aufgetischt", erklärte er und meinte, als ich abwehrte: "Das gibts doch gar nicht! Nach einer so anstrengenden Reise hat man einfach Appetit."

Ich habe während der sieben Leipziger Monate noch oft mit ihm gegessen und mich manchmal gefragt, wo seine ständig gleichmäßige Herzlichkeit herrührte. In seiner Nähe fühlte man sich geborgen. Aus dem Badischen stammend, hatte er sich freiwillig für diese außerordentlich schwierige Diasporastelle gemeldet. Dabei zählte er nicht zu den Priestern, die nach Schiller "ständig fertige Formeln" zur Hand haben; er versetzte sich geduldig in die Lage der ihm Anvertrauten und vertiefte sich in ihre Probleme. Aber niemand ging ohne Trost von ihm fort. Er brachte mich am nächsten Morgen mit dem Wagen zum Lager.

Überall standen junge Männer herum, vereinzelt und in kleinen Gruppen; es fehlten noch wenige Minuten bis acht. Meine Aufmerksamkeit beanspruchte ein eher untersetztes, nichtssagendes Mädchen, das, heftig schluchzend, am Hals des Freundes hing. Augenscheinlich fiel es ihm schwer, sich damit abzufinden, daß ein Liebestraum wenigstens vorübergehend zuendeging. Ihr Begleiter blickte sich verlegen nach allen Seiten um, als hoffe er auf Beistand für seine mißliche Situation. Doch keiner kümmerte sich um die beiden, jeder hatte genügend mit sich selber zu tun. Einige vermittelten einen wild entschlossenen Eindruck, wie gewillt, sich auch vom Ärgsten nicht beeindrucken zu lassen. Die Mehrzahl p.76 jedoch wirkte gelangweilt, als habe sie sich abgefunden mit dem, was ihr bevorstand;einem Schicksal, das sie mit Zehntausenden in Deutschland teilte. Langsam schoben wir uns durch das Lagertor, über dem zu lesen stand: "Arbeit adelt." Es blieben noch drei oder vier Minuten bis zur vollen Stunde.

Auf die Sekunde pünktlich öffnete sich die Tür der Verwaltungsbaracke, und sechs Uniformierte marschierten vor uns auf. Der verzweifelte Schrei des alleingelassenen Mädchens zerriß die Stille. Ihr Freund schüttelte sich.

Der Dienstranghöchste begrüßte uns mit Allgemeinplätzen, in denen Schlagworte wie "Führer", "Ehrendienst" und "in dieser großen Zeit" sich häuften. Nach der "Begrüßung" wurden zu unserer Überraschung die Abiturienten herausbefohlen, ein knappes Zehntel der Angetretenen.

"Sie wundern sich über diese Maßnahme." Der Mann, der uns abgeführt hatte, vielleicht fünfundzwanzigjährig, schien mir auffallend hager und hatte sehr kantige Gesichtszüge. "Die Idee stammt von mir; ich will versuchen, sie Ihnen zu erklären." Er sprach ein unverwechselbares Sächsisch, stammte aus Chemnitz und hieß Hans Schneider. "Ich wollte nach dem Abitur zuerst Offizier werden", fuhr er fort, "merkte aber bald, daß das Offizierskorps immer noch eine hochnäsige Clique ist, in der sich kaum etwas verändert hat seit 1933. In dieser Wehrmacht konnte mein Platz nicht sein, in ihr sind die Vorstellungen des Führers nicht zu verwirklichen. Ich versuche es jetzt im Reichsarbeitsdienst."

"Ein Hundertfünfzigprozentiger", raunte es hinter mir, "Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste." Der Hintermann nannte sich, wie ich nachher erfuhr, Lothar Hanke und war aus Halle gebürtig. Ich erinnerte mich mit zwiespältigen Gefühlen, das vom Hundertfünfzigprozentigen hatte ich schon gehört.

"Ihr Abiturienten sollt mir dabei helfen." Hans Schneider redete begeistert weiter. "Als ich vor einem Jahr in dieses Lager versetzt wurde, war leider auch hier schon vieles zur Routine erstarrt. Es wurde nicht leicht, den Lagerleiter für mein Vorhaben zu gewinnen; aber er läßt mir für dieses Mal freie Hand. Die Abiturienten sollen Vorreiter sein, Stoßtrupps des Führers, die die träge Masse in Bewegung bringen. Ich hoffe, ihr werdet in den einzelnen Trupps wie Sauerteig wirken." Wir spürten, er hatte sich p.77 das lange zurechtgelegt.

"Die Suppe werden wir ihm versalzen", hetzte Lothar. "Wenn wir uns nicht sofort am Anfang wehren, steckt er uns in kurzer Zeit ganz in die Tasche."

Ich hätte mich wahrhaftig am ersten Morgen gerne zurückgehalten, doch nun hielt ich es für fair, mich zu melden. "Darf man hier unterbrechen?" erkundigte ich mich.

Der RAD-Führer guckte zwar überrascht, daß jemand wagte, laut dazwischenzureden; er reagierte dagegen keineswegs gereizt. "Bitte", sagte er, "ich freue mich über jede Stellungnahme."

"Ich möchte Sie fragen, ob Sie bei der Durchsetzung Ihres Planes nicht besser auf mich verzichten."

Die Stille, die plötzlich eintrat, wurde nur durch die anderen Unterführer nebenan gestört; sie verfuhren nicht so sanft mit ihren neuen Schützlingen. Mein Hintermann zog es vor, weitere Kommentare zu unterlassen; wenn ein anderer sich vorwagte, konnte er im Hintergrund bleiben. Gespannt warteten wir, was Schneider auf diese Herausforderung erwiderte.

Er trat näher auf mich zu. "Warum wollen Sie, daß ich auf Sie verzichte?"

"Ich bin Jesuit."

Vermutlich wußten die wenigsten meiner Kameraden, durchweg aus Sachsen, mit dem Begriff "Jesuit" etwas anzufangen. Möglicherweise war selbst Schneider unzureichend über die Gesellschaft Jesu informiert. Dennoch erwuchs aus der Eigentümlichkeit der Situation, die durch mein Vorpreschen entstanden war, bei allen jene Neugier, die sich um so sicherer einstellt, je mehr der Grund dafür im Dunkel bleibt.

Wer erwartete, Schneider würde sich jetzt behutsam distanzieren, sah sich getäuscht. Er lächelte, kam noch einen Schritt näher und erklärte äußerst freundlich: "Sie sind das also? Ich hätte sowieso darum gebeten, daß der Jesuit unter uns sich meldet. Ich habe aus Ihren Papieren entnommen, was Sie sind. Glauben Sie mir, auf die Zusammenarbeit mit Ihnen freue ich mich ganz besonders."

Was sollte ich aus diesem Verhalten schließen? Die Ankündigung des Novizenmeisters bestätigte sich gleich am ersten Morgen. Versuchte Hans Schneider, mich einzulullen? Und, wenn er schon meinen Beruf kannte, wußte er etwas über mein Erlebnis mit der Gestapo? War-p.78um behauptete er dann, er freue sich auf meine Mitarbeit?

"Wir können das hier nicht ausdiskutieren", meinte er fast bedauernd, "aber wir werden uns weiter unterhalten."

Er wandte sich wieder an die anderen und beschwor sie noch einmal, im Geiste des Führers. zu wirken und mit leuchtendem Beispiel voranzugehen. Je länger er auf uns einredete, um so mehr schalteten wir ab, von Zustimmung zu seinem Plan konnte nicht die Rede sein. In gewissem Sinne tat er mir leid. Nicht, daß jemand ihn unterbrochen oder ihm widersprochen hätte. Man bemühte sich 1937 nach Kräften, nicht aus dem Rahmen zu fallen; das galt für die Jungen wie für die gesamte Gesellschaft. Die Masse hatte sich arrangiert, die pausenlose Propaganda stumpfte ab, man war weder dafür noch dagegen.

Am Ende verteilte Schneider uns auf die zehn Trupps, ich wurde dem ersten zugewiesen. Der junge Mann, den ich am Morgen mit der Freundin beobachtet hatte, gehörte auch zu Trupp eins und wartete schon in der Stube. Er hieß Josef Redzcynaski.

Nach dem Mittagessen winkte Schneider mich zu sich und hieß mich neben ihm Platz nehmen. "Ich begreife noch nicht", begann er, "warum Sie heute morgen meinten, ich solle auf Sie verzichten."

Ich blickte ihn an. Er konnte doch die unüberbrückbaren Gegensätze zwischen den beiden Weltanschauungen nicht ernsthaft so herunterspielen! Möglicherweise mimte er den Harmlosen, um mich zu unbedachten Äußerungen zu verleiten.

"Sie mißtrauen mir." Das Bedauern in seiner Stimme war unüberhörbar. "Wie kann ich Sie überzeugen, daß ich es ehrlich meine?" Er überlegte. "Ich weiß natürlich, daß Ihnen vieles am Nationalsozialismus mißfällt. Ich empfinde sogar etwas wie Verständnis dafür. Trotzdem will mir nicht in den Kopf, weswegen wir beide am Ende nicht am gleichen Strang ziehen sollten. "

"Denken Sie wirklich, es gäbe Gemeinsames zwischen uns?"

Er nickte hastig. "Es bestehen doch mehr Gemeinsamkeiten zwischen Ihnen und mir als zum Beispiel zwischen dem Oberfeldmeister1 Mirus drüben und mir." Der Lagerleiter, nicht weit entfernt, schob gerade das Nachtischtellerchen zurück, wischte den dünnen Oberlippenbart mit dem Mundtuch ab und lehnte sich zurück, mit sich und der Welt zufrieden. "Leute wie Mirus haben keine Ideale. 1929 trat er der Partei bei, weil er sich Vorteile versprach. Bis dahin wähl-p.79te er kommunistisch. Seine Rechnung ging auf: 1933 mußten sie ihn irgendwo unterbringen. Weil er zu nichts taugte, schickten sie ihn zum Arbeitsdienst. Mit der gleichen Berechtigung hätte er Sparkassendirektor werden können, davon versteht er genauso wenig. Mit solchen Leuten kann man Deutschland nicht verändern." Schneider entrüstete sich nicht hinter vorgehaltener Hand, er hätte auch so gesprochen, wäre Mirus Zuhörer gewesen. "Es kommt doch darauf an", fuhr er fort, "daß man Standpunkte hat, daß man an die Sache glaubt, die man vertritt. Mirus glaubt nicht. Er ist ein Opportunist. Wir beide glauben. Wenn wir auch im Moment manches unterschiedlich beurteilen, darüber kann man sich verständigen."

Ich steckte von nun an in einer Zwickmühle. Auf der einen Seite hatte Schneider in der Tat recht. Zu bekannt war die unglückselige Angewohnheit der Nazis, ihre "alten Kämpfer" in gute Positionen zu bringen. Empört erinnerte ich mich des Ortsgruppenleiters, der meinen Vater gequält hatte. Im erlernten Beruf, der Damenschneiderei, war er auf keinen grünen Zweig gekommen; 1933 wurde er Leiter des Arbeitsamtes.2

Aber ich durfte mir andererseits Schneiders vordergründige und für seine Belange zurechtgestutzte Logik nicht zu eigen machen. Die unbestreitbare Tatsache, daß wir beide unsere Sache kompromißlos vertraten, erlaubte noch lange nicht, Gemeinsamkeiten daraus abzuleiten. Abgesehen davon sah ich keine Veranlassung, mich gegen den Lagerleiter zu stellen. Es schien mir keineswegs ausgemacht, mit wem ich auf die Dauer besser fuhr, mit Mirus oder mit Schneider. Die Rivalitäten zwischen ihnen konnten mir sogar Vorteile verschaffen.

Nachdenklich kehrte ich in die Mannschaftsbaracke zurück. Später habe ich diesen ersten Schlagabtausch häufig bedacht. Zur Ehre des Zugführers will ich gern feststellen, daß er mich niemals belogen und auch kein doppelbödiges Spiel mit mir getrieben hat. Hätte er seine ursprüngliche Toleranz bis zum Ende durchgehalten, wäre es nie zu dieser Auseinandersetzung zwischen uns gekommen. Das lag nicht an mangelnder Offenheit, sondern an seinem falschen Ansatz. Sein Blick war hoffnungslos verengt, es bestand für ihn nicht der geringste Zweifel, daß zuletzt jeder die Richtigkeit der nationalsozialistischen Ideologie einsah. Er überschätzte seine Überzeugungskraft, auch auf mich. Er benötigte fast sieben Monate, ehe p.80 er sich geschlagen gab. Daß es derlei "reine Toren" auch bei den Nazis gab, mag Nachgeborenen vielleicht unglaubwürdig vorkommen. Aus diesem Grunde begrüße ich, daß Werner Bergengruen meine Erfahrung bestätigt. In seinem "Dichtergehäuse" schreibt er, er denke mit Verwunderung an die verblendete Selbstberauschung der sogenannten Hoheitsträger, ja, an ihre kindliche Arglosigkeit. In den Anfängen hätten sie sich schwer vorstellen können, daß jemand so einsichtslos sein sollte, das neue Heil zu verkennen und nicht freudig willkommen zu heißen.

Übrigens beobachtete nicht nur Schneider, sondern auch der geschmähte Lagerleiter mich in den nächsten Wochen höchst aufmerksam. Die beiden waren sowieso viel zu schlau, um ihre gegensätzlichen Auffassungen öffentlich zur Schau zu stellen; nach außen hin pflegten sie ein gewiß nicht überschwengliches, jedoch durchaus normales Verhältnis. Wie sehr sich auch Kurt Mirus für mich interessierte, erfuhr ich, als zum ersten Male einer von uns das übliche Losungswort vor dem Mittagessen sprechen mußte. Bisher waren die Unterführer damit befaßt gewesen. Obschon sie fast immer Sprüche aus dem RAD-Kalender herunterleierten, ging ihnen eher als erwartet der Stoff aus. Daß ich als erster damit beauftragt wurde, stand für mich fest; so hatte ich mich vorbereitet.

Spannung lag in der Luft. Womit würde der Jesuit aufwarten? Mit einem Bibelzitat? Ich wollte nicht, daß es Ärger gab. Darum wählte ich einen Satz von Nietzsche; gegen ihn konnten die Nazis am wenisten einwenden. Ich schmetterte ihn in den Saal. "Gelobt sei, was hart macht!" Das paßte für jeden. Zustimmendes Nicken. Auch seitens der Lagerleitung.

Die zweite Kraftprobe kam schneller als vermutet. Die Kameraden hatten kaum Einfälle; also berief man mich wieder. Ich wollte es ihen diesmal ein bißchen schwieriger machen. Mit Albert Leo Schlageter glaubte ich richtig zu liegen. "Sei, was du willst; aber was du bist, habe den Mut, ganz zu sein!"

Ich hatte richtig kalkuliert, sofort nach dem Essen sprach Mirus an. "Ich komme auf Ihre Tageslosung zurück", sagte er. "Verstehen Sie mich bitte nicht falsch. Aber Sie werden zugeben, daß siegefährlich ist."

"Gefährlich? Wieso?"

"Nun." Er zögerte. "In dieser heroischen Zeit ist man nicht un- p.81eingeschränkt frei in der Wahl des Standortes."

Er sagte wirklich "heroische Zeit"! Dieses Regime und seine Hoheitsträger lebten von Schlagworten. Was verband Mirus mit dem Begriff "heroisch"? Man konnte doch nicht Tag für Tag in Hochstimmung leben! "Wenn Sie tatsächlich annehmen, der Satz passe nicht in unsere Zeit, muß ich den Vorwurf weiterreichen."

Er horchte auf. "An wen?" forschte er. "Jetzt haben Sie mich neugierig gemacht."

"Das Wort stammt von Albert Leo Schlageter." Schlageter war damals in aller Munde, jeder kannte ihn. Mir war das Zitat aus dem Deutschunterricht geläufig, in dem wir das Stück "Schlageter" von Hanns Johst, dem Präsidenten der Reichsschrifttumskammer, durchgesprochen hatten.

Ich glaube, mein Gesprächspartner durchschaute, warum ich diesen Tagesspruch gewählt hatte. "Ihnen persönlich wollte ich sowieso keine Vorwürfe machen", versicherte er. "Ich bemerke übrigens mit höchster Genugtuung, wie mühelos Sie sich bei uns eingewöhnen."

Wahrscheinlich imponierte ihm, daß ich dem Musikmeister ein Lied gezeigt hatte, dessen Text von mir stammte und das mein Mitbruder Achim Hollenbach vertont hatte. Die erste Strophe lautete:

Wir wandern der Sonne entgegen
den Weg aus dem Tor der Nacht,
jetzt ist schon auf allen Wegen
der neue Morgen erwacht.

Das anspruchslose Liedchen war zu einer Art Lagerhymne geworden, weil man wußte, daß ein Lagerangehöriger es verfaßt hatte. Immerhin verriet das Lob von Oberfeldmeister Mirus, daß man auch unwichtige Vorkommnisse beachtete. "Bitte, legen Sie das, was ich vorhin sagte, nicht auf die Goldwaage", schloß der Lagerleiter. "Mich kümmert nicht, was die Leute denken. Für mich zählt nur, ob Sie hier ihre Pflicht erfüllen." Zu gerne hätte ich die leutselige Stimmung ausgenutzt und gefragt, ob in meinen Papieren etwas über den Zusammenstoß mit der Gestapo vermerkt wäre. Aber es erschien mir unklug, schlafende Hunde zu wecken.

Die Wochen zogen ins Land. Mehr als einmal fragte ich mich, was der Dienst im RAD mir brachte, im Grunde schien es mir vertane Zeit. Gewiß, ich nahm den Spaten in die Hand und leistete zum er-p.82sten Male in meinem Leben körperliche Arbeit; aber das füllte nur ein paar Stunden des Vormittags. Die zweite Hälfte des Tages gehörte dem Exerzieren und der politischen Schulung. Auf dem Lagerplatz herumzulaufen und Griffe mit dem Spaten muteten nicht bloß mich stumpfsinnig an, in den Schulungsstunden fiel es mir von Woche zu Woche schwerer, zu den Ausführungen Hans Schneiders zu schweigen. Dennoch war ich ihm dankbar dafür, daß er heiße Eisen vorläufig aussparte.

Wenn ich also die sechs Monate Reichsarbeitsdienst für Verschwendung hielt, hatten vielleicht meine Kameraden mehr davon? Was versprachen sich die Nazis von dieser vormilitär ischen Ausbildung? Von der ursprünglichen Idee des Arbeitsdienstes war so gut wie nichts übriggeblieben. In der Weimarer Zeit ins Leben gerufen, sollten sich junge Menschen in Gemeinschaften zusammenfinden, in denen über die Not anderer nicht nur geredet, sondern auch tatkräftig zugepackt wurde. "Dienst am und für den anderen", "Uneigennütziges Dienen" standen damals im Programm. Leider war schon der sogenannte "Freiwillige Arbeitsdienst", am 5. Juni 1931 durch eine Notverordnung Brünings eingeführt, von dieser Aufgabenstellung abgerückt. Brüning bezweckte eher eine Minderung der wachsenden Jugendarbeitslosigkeit als eine Hinwendung zur Selbstbesinnung. Das Dritte Reich münzte die ehemals zündende Idee völlig um. Konstantin Hierl, Seele und Organisator des nazistischen RAD, nannte den 1933 noch freiwilligen Arbeitsdienst offen einen "Erzieher zur Volksgemeinschaft". 1935 wurde die Ableistung einer sechsmonatigen Dienstzeit verbindlich vorgeschrieben. Ich sah bald klar. In Wahrheit wöllte man die jungen Menschen nach ihrer Ausbildung in der HJ und vor ihrer Einberufung zur Wehrmacht nicht wieder in Ruhe lassen und sie im Geiste des neuen Staates erziehen.

Was allerdings von diesen Zielen erreicht wurde, war, wenigstens in meinem Lager, dürftig. Aus dem ersten Trupp ließ sich nicht ein einziger vor den nazistischen Karren spannen. Allerdings hätte man, außer vielleicht Werner Wesche, auch niemanden für etwas anderes begeistern können. Die Kameraden taten, was zu tun war, um nicht aufzufallen; Eigeninitiative entwickelte keiner. Es erschien mir fast schon trostlos zu sehen, wie apathisch, wie gleichgültig sie sich ergaben und in alles fügten. Deswegen habe ich in Leipzig auch mit niemandem Freundschaft geschlossen.

p.83 Als angenehmen Kamerad hingegen empfand ich Werner Wesche, wie Lothar Hanke aus Halle, schmal, hochgewachsen, zurückhaltend und still. Er war hilfsbereit und zuverlässig. Nach seiner Arbeitsdienstzeit Berufsoffizier geworden, fiel er in der Kesselschlacht von Bialystok.

Josef Redzcynaski, außer mir der einzige Katholik im Lager, besaß leider kaum je eine eigene Meinung und richtete sich bald regelmäßig nach mir. Im Anfang bemühte ich mich, ihn ein wenig selbständiger zu machen; sobald ich erkannte, daß er für jede Entscheidung jemanden brauchte, der ihm den Rücken stärkte, unterstützte ich ihn, so gut es ging.

Lothar, mit uns in Trupp eins, erwies sich als das genaue Gegenteil von Werner und Josef. Er fühlte sich gemüßigt, an jedem Süppchen mitzukochen. Wie am ersten Morgen mischte er sich in alle Angelegenheiten ein und hielt sich für berufen, über Wichtiges und Unwichtiges, über Gut und Böse, über Zeit und Ewigkeit Urteile zu fällen. Man hätte ihm ein gewisses Verständnis noch entgegengebracht, wäre man von der Ernsthaftigkeit seiner Einmischungen überzeugt gewesen. Doch je länger man mit ihm zusammenlebte, um so deutlicher wurde, daß er kritisierte um der Kritik willen, und nicht, um Mißstände abzustellen oder zu mindern. Lange bewies ich ihm gegenüber erstaunliche Geduld. Eines Tages jedoch fiel er über den Katholizismus her in einer Weise, die gleicherweise völlige Unkenntnis wie Voreingenommenheit und blanken Haß dokumentierte. Ich fuhr ihm derart über den Mund, daß er unwillkürlich verstummte und sich in meiner Gegenwart niemals mehr an dieses Thema wagte.

Noch einmal wies ich ihn mit Schärfe zurück, als er sich über Redzcynaskis Freundin in der schamlosesten Deutlichkeit äußerte. Nun ist der Umgangston in Männergemeinschaften nie zimperlich, und kein weibliches Wesen kommt ungeschoren davon. Doch was Lothar bot, übertraf jedes gewohnte Maß beträchtlich. Ich nutzte die Gelegenheit und wies ihn so zurecht, daß er sich kleinlaut davonstahl. Wer allerdings annahm, damit bleibende Wirkung erzielen zu können, sah sich auf der Stelle getäuscht. Er verließ zwar beleidigt die Stube, meinte aber noch an der Tür zu Josef: "Mach dir nichts daraus! Tröste dich! Sie hat immerhin ein gebärfreudiges Becken." Es ist aussichtslos, solche Typen ändern zu wollen. Ich ging Lothar p.84 von nun an aus dem Wege, obgleich er fast täglich versuchte, sich anzubiedern.

Wie wenig ich auch nach zweieinhalb Monaten aus ständiger Beobachtung entlassen war, zeigte sich bei der Auswahl der Arbeitsmänner, die zum Reichsparteitag nach Nürnberg abkommandiert werden sollten. Die meisten legten Wert auf eine Teilnahme, nicht in erster Linie, weil das Spektakel an sich sie interessierte, sondern weil die damit verbundene Unterbrechung des eintönigen Lagerallerleis einiges versprach. Sie wunderten sich, daß ich von mir aus gern auf eine Berücksichtigung verzichtete. Als ich allerdings erfuhr, daß Mirus persönlich die letzte Entscheidung traf, fühlte ich mich meiner Sache nicht mehr sicher. Was ich befürchtete, trat ein. Der Lagerleiter bekundete deutliches Mißbehagen. "Ich verstehe Sie nicht", sagte er gekränkt, "ich schätzte Sie bisher als einen aufgeschlossenen Menschen, der sich ein eigenes Urteil bilden möchte. Deswegen sollten Sie sich diese einmalige Gelegenheit nicht entgehen lassen. Sie müssen mit nach Nürnberg fahren, Ihre Ansichten würden sich grundlegend ändern. Wer dem Führer einmal ins Auge gesehen hat, kommt niemals mehr von ihm los."

Nun hörte man diesen Allgemeinplatz damals an allen Ecken und Enden. Eine Frau erklärte sogar, sie wäre bereit, sofort zu sterben, wenn sie dem Führer einmal begegnen dürfte. Doch mochte mir diese Naivität auch tausendmal zuwider sein, es gelang mir nicht mich gegen den Wunsch des Oberfeldmeisters zu sperren. So machte ich aus der Not eine Tugend. Einmal freute ich mich diebisch auf meinen Kommentar nach der Rückkehr. Zum andern vermittelte die Ausbildung für Nürnberg unverkennbare Vorteile durch die Freistellung vom üblichen Betrieb.

Schon die täglichen Vorbereitungen zeitigten wertvolle Erkenntnisse. Der Aug-in-Aug-Hypnose durch den Führer wurde nur gewürdigt, wer es schaffte, seine Knobelbecher auf Hochglanz zu polieren. In der Tat wurde der eine oder andere aus der Schar der Auserlesenen entfernt, weil seine Ergebnisse den hohen Anforderungen der Stiefelkultur nicht entsprachen. Man muß das auf sich wirken lassen: Den Führer durfte nur erleben, wer Schuhe mit Hochglanz vorwies. Was ich empfand bei der Aufbereitung des spröden Leders, bei der kunstgerechten Anwendung von Speichel, Schuhcreme und p.85 Dosenkante, sollte ich besser nicht beschreiben. In diesem Punkte wußte ich mich einig mit Lothar Hanke, der, auserwählt wie ich, dabei vor sich hinmurmelte: "Stumpfsinn, Stumpfsinn, o mein Vergnügen, Stumpfsirm, Stumpfsinn, o meine Lust!" Die Aufsichtführenden ließen nicht erkennen, inwieweit sie ihm darin mit Verständnis begegneten.

Noch unerträglicher dünkten mich die stundenlangen Schindereien, die man uns auferlegte, damit wir auf dem Reichsparteitag den sogenannten Achtungsschritt beherrschten. Es handelte sich um eine Art Stechschritt, wie ihn einst preußische Grenadiere vorführten. Der eine Fuß muß einen halben Schritt hinter dem Standbein rechtwinklig nach oben gebogen und in dieser Haltung dicht über der Erde nach vorn gezogen werden. Eine Fußlänge vor dem Körper wird das Bein gestreckt und in die Höhe geschnellt. Dieselbe Prozedur wiederholt das zweite Bein. Wenn ich auch niemals begreifen werde, wozu das gut sein soll, erreichte ich dennoch nach einigen Tagen eine beachtliche Perfektion.

Aber dann hieß es plötzlich, unser Lager nähme nicht am Reichsparteitag teil. Tatsächlich wurde die Ausbildung ohne Angabe von Gründen von heute auf morgen abgebrochen. Sollte ich es begrüßen oder bedauern? Auf dreierlei mußte ich jedenfalls verzichten. Erstens entging mir ein Schauspiel, das es bis dahin auf der Welt nie gegeben hatte. Zum zweiten bekam ich den Mann aus Braunau nicht zu Gesicht; ich habe ihn nie von Angesicht zu Angesicht erlebt. Zuletzt blieb mir verwehrt, Kurt Mirus davon zu unterrichten, daß die von ihm prophezeite Kehrtwendung bei mir nicht stattfand. Doch ich fügte mich leichten Herzens in diese Änderung.

Obgleich das Lagerleben von Anfang an höchst langweilig und ohne Abwechslung gewesen war, verflachten die Tage nach Absetzung der Vorbereitungen nach meinem Dafürhalten noch viel mehr. Es geschieht ja häufig, daß wir uns in bestimmte Abläufe eingewöhnen; erst wenn sie durch irgend etwas unterbrochen werden, erscheint die eingewöhnte Gewöhnung unverständlich. Gestatteten die Vormittage an den verschiedenen Baustellen immerhin noch ein willkommenes Atemholen, lenkten der Aufenthalt außerhalb der Baracken und Gespräche mit Bauern oder Ausflüglern aus der Stadt wenigstens ein bißchen ab, wurden Drill und Schulung am Nachmit-p.86tag zu einer immer ärgeren Belastung. Zwar hielt sich Zugführer Hans Schneider immer noch spürbar zurück. Zwar gewann ich auch den Eindruck, daß er selber nicht mehr so ganz an die Erfüllbarkeit seines schönen Planes glaubte. Doch hegte ich andererseits keinen Zweifel, daß die unüberbrückbaren Gegensätze zwischen uns bald aufbrachen. Es war nur eine Frage der Zeit. Vorläufig wartete ich voll heftiger Sehnsucht auf den jeweiligen Abend und auf das freie Wochenende.

In der freien Zeit vermittelte mir das Pfarrhaus von Sankt Laurentius jedesmal innere und äußere Erneuerung. Wenn ich unter der heißen Dusche stand, durchströmte mich das Gefühl, mit dem belebenden Wasserstrahl abzuwischen, was das Lager in mir staute. Die Unterhaltung mit Alois Eberle hatte Erbauliches und Erheiterndes in einem. Der Pfarrvikar schien mir ein Glücksfall. Daß er, immer scheinbar gelöst und von den Mühsalen des Alltags unerreichbar, mitunter selber von Anfechtungen eingeholt wurde, erfuhr ich. an einem Samstag, als ich, anstatt mich im Pfarrhaus bei der Haushälterin anzumelden, sofort in die Kirche ging. So sehr es mich seinetwegen auch bedrückte, auf der anderen Seite verband es uns um so inniger.

Es war der Tag vor dem Fest seines Namenspatrons, des heiligen Aloisius von Gonzaga. Die Erlebnisse des Lagers wirkten in mir nach, ich hoffte, im Gotteshaus mit mir selber ins reine zu kommen. Ich kniete, das Gesicht in die Hände vergraben, in Zwiesprache mit dem, dessen Gegenwart mir durch das rote Licht in der Nahe des Tabernakels verheißen war. Später hockte ich auf einer Bank hinter einem Pfeiler.

Zu spät merkte ich, daß ich mich nicht allein in der Kirche befand. Stimmen drangen zu mir, kaum vernehmbar zunächst, später anschwellend. Bevor ich mich unauffällig zu entfernen vermochte, erfaßte ich, daß jemand gebeichtet hatte. Nun stürzte er aus dem Beichtstuhl, laut maulend. Inmitten seines Wortgewoges erkannte ich die Stimme Alois Eberles, der zu begütigen versuchte. Ich drückte mich tiefer in meinen Schlupfwinkel, um unentdeckt zu bleiben und die Peinlichkeit hicht noch zu erhöhen.

Der Mann hatte lange Jahre nicht gebeichtet. Er wohnte mit einer Frau zusammen, aber die ihm angetraute lebte noch. Am Aloisiustag empfing das Kind aus der ersten Verbindung das Sakrament p.87 des Altares. Der Vater wünschte, gemeinsam mit dieser Tochter den Leib des Herrn zu nehmen, und verlangte deshalb die Absolution. Diesem Ansinnen konnte nicht stattgegeben werden, denn der Beichtling war außerstande, die von der Kirche für diesen Fall geforderten Voraussetzungen zu schaffen; er besaß nämlich mit der anderen Frau drei Kinder. Zum Schluß rannte er, den Priester aufs heftigste beleidigend, aus der Kirche.

Auch weniger Empfindsame hätten Eberle bemitleidet, der jetzt, schweren Ganges und vornübergebeugt, an den Altar schlurfte. Es fiel schwer, in ihm den Mann zu erkennen, dessen fröhliches, unbeschwertes Lachen oft genug durch das Pfarrhaus schallte und dessen ansteckender Heiterkeit sich kaum jemand zu entziehen vermöchte. Er verharrte lange Zeit reglos, nur einige Male den Kopf hebend und auf das ewige Licht starrend, als erwarte er von dort Zustimmung oder Erleichterung. Sicher haderte er mit der Entscheidung, die er im Namen und nach den Vorschriften der Kirche hatte fällen müssen. Vielleicht hatte er geschwankt; sollte er nicht, in eigener Verantwortung urteilend, Milde walten lassen? Konnte er sich dem Buclastaben des Gesetzes nicht entgegenstellen, um des Menschen willen? Ging es wirklich nur um den "Buchstaben des Gesetzes"?

Als er mir anderthalb Stunden später beim Abendessen Brot reichte und Wein einschenkte, erinnerte nichts an den, der zusammengesunken vor dem Altar gekniet hatte. Ich schämte mich. Ich nahm mir vor, niemals kleinmütig zu werden angesichts seines Beispieles. Hier lebte jemand vor, wie man sein fröhliches Herz bewahrt inmitten von Schuld, die nicht die eigene ist.